Erektionsstörungen



EREKTIONSSTÖRUNGEN

Erektionsstörungen haben vielfältige Ursachen, die abgeklärt und gezielt behandelt werden können, um ein befriedigendes Sexualleben zu ermöglichen.


Was ist eine Erektionsstörung?

Fast jeder fünfte Mann in Deutschland ist im Laufe seines Lebens von einer Erektionsstörung betroffen: Die gewünschte Erektion bleibt aus und der Geschlechtsverkehr ist nicht möglich. Eine wiederholt und häufig auftretende Erektionsstörung ist als Krankheit einzustufen.

Wie funktioniert eine Erektion?

Im Gehirn werden durch Sinnesreize bei sexueller Stimulation Botenstoffe aktiviert. Diese Botenstoffe führen zu einem vermehrten Bluteinstrom in den Penis. Zugleich werden die blutabführenden Venen zusammengepresst, sodass sich der Penis versteift und aufrichtet. Der physiologische Ablauf der Erektion stellt einen komplexen Vorgang dar, an dem u.a. das Nervensystem, die Psyche, Blutgefässe und Hormone beteiligt sind.

Risikofaktoren

Veränderungen der Blutgefäße
Da der Bluteinstrom entscheidend für die Erektion ist, kann eine Erektionsstörung hinweisend auf eine Gefässerkrankung und damit auf einen Herzinfarkt oder Schlaganfall sein. Denn nicht selten steckt hinter einer Erektionsstörung eine „Verkalkung“ der Blutgefäße , die den Penis mit Blut versorgen. Weitere Riskofaktoren für die Entstehung solcher Gefäßveränderungen sind neben Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit und Rauchen.

Operationen
Erektionsstörungen können nach Operationen auftreten, wenn dabei die Nervenbahnen und/oder die Blutversorgung des Penis in Mitleidenschaft gezogen werden. Dies kann bei Prostata-, Blasen- oder Enddarmkrebs der Fall sein. Aber auch Eingriffe an Blutgefäßen (z.B. der Bauchschlagader und/oder im Becken) sind häufig mit Erektionsstörungen verbunden.

Medikamente
Eine Vielzahl von Medikamenten kann Ursache für Erektionsstörungen sein: Betablocker, Beruhigungsmittel oder Mittel gegen epileptische Erkrankungen gehören dazu.

Hormonstörungen/Testosteronmagel
Mit zunehmendem Alter sinkt beim Mann der Testosteronspiegel ab. Haben Männer Erektionsprobleme, sollten daher auch niedrige Testosteronwerte als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden. Ob ein Testosteron- Mangel besteht, lässt sich ganz einfach mit Hilfe einer Blutuntersuchung ermitteln.

Psyche
Vorwiegend psychische Ursachen sind vor allem bei jungen Männern zu beobachten. Neben Konflikten in der Partnerschaft, Stress, Problemen oder Angsterkrankungen sind Depressionen sehr oft mit einer erektilen Dysfunktion verbunden. Häufig besteht eine Kombination aus mehreren Faktoren.

Behandlungsmöglichkeiten

Medikamente
Den meisten Männern mit Erektionsstörungen kann mit Medikamenten in Tablettenform - sogenannten PDE (Phosphpdiesterase)-5-Hemmern - geholfen werden. PDE-5-Hemmer zeichnen sich durch eine gute Wirksamkeit und Verträglichkeit aus.

Als erster PDE-5 (Phosphodiesterase-5 Hemmer) wurde 1998 Viagra© zugelassen. In den Folgejahren gelangten weitere PDE-5 Hemmer, wie Vardenafil (Levitra©)und Tadalafil (Cialis©) zur Zulassung, welche sich in der Wirkungsweise ähnlich sind, sich jedoch durch die Wirkdauer und Stoffwechsel im Körper (Pharmakokinetik) unterscheiden. Die Wirkung der Medikamente zielt auf eine stärkere Erweiterung der den Penis versorgenden Blutgefäße ab, sodass die Erektionsfähigkeit verbessert wird. Seit Juni 2013 ist Sildenafil von verschiedenen sog. Generika-Herstellern zu beziehen, da der Patentschutz endete. Vom Kauf aus unklaren Quellen (z.B. unklare Quelle im Internet) ist abzuraten.

Psychotherapie
Bei zahlreichen Patienten, insbesondere in den jüngeren Lebensjahren, findet sich eine psychische Komponente als möglicher Auslöser der Erektionsstörung. Ggf. kann hier die Überweisung an einen spezialisierten Psychotherapeuten/ Psychiater zur Klärung möglicher Therapieansätze sinnvoll sein.

Weitere Behandlungsverfahren
Sollte die Verwendung der in Tablettenform erhältlichen Medikamente zu keiner ausreichenden Besserung der Erektionsstörung geführt haben, können weitere Behandlungsverfahren eingesetzt werden: Dazu gehören die Injektion von Wirkstoffen direkt in den Penis (Schwellkörperautoinjektion „SKAT“; alternativ kann der Wirkstoff auch über eine Schmelztablette in die Harnröhre eingeführt werden (MUSE); weitere Optionen stellen die sog. Vakuumpumpe und der Einsatz von Schwellkörperimplantaten dar.








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